Torbogen aus Sandstein.
Prebischtor in der Sächsischen Schweiz. Foto: Vaclav Sojka

Die Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge

Das Elbsandsteingebirge im Südosten Deutschlands mit seinen beiden Nationalparks Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz ist ein Wunder der Natur – und die perfekte Kulisse für einen nachhaltigen Urlaub.

Urlaub am Meer? Da kommen Sie im Elbsandsteingebirge etwa 100 Millionen Jahre zu spät. Denn was zur Kreidezeit noch Meeresgrund war, formten Tektonik und Erosion zu einem facettenreichen Wanderparadies mit Tafelbergen, Felsen, Tälern und Schluchten. „Natur Natur sein lassen“ lautet das Motto in den beiden Nationalparks der Region. Und deshalb finden aufmerksame Wanderer die hier typische Schwefelflechte und die vielen Arten des Farns. Mit etwas Glück können seltene Eiszeitrelikte wie das Zweiblütige Veilchen oder der Sumpfporst aufgespürt werden. Seit einigen Jahren werden wieder Biber und Lachs beobachtet, auch der Wanderfalke ist wieder heimisch geworden und zieht majestätisch seine Kreise.

Reizvolle Wanderwege erschließen die markanten Sandsteinfelsen. Sie führen durch wildromantische Schluchten und Klammen, vorbei an Wasserfällen, Grotten, freistehenden Sandsteingipfeln und riesigen Felsentoren, wie dem legendären Prebischtor, aber auch über majestätische Tafelberge. Mindestens zwei Dutzend dieser imposanten Gebilde mit bis zu 723 Metern Höhe findet man hier. Der Malerweg, der als Fernwanderweg auf 112 Kilometern einmal quer durch die Sächsische Schweiz führt, verbindet die meisten miteinander.

Basteibrücke.
Basteibrücke. Foto: Frank Richter

Die zehn schönsten Stationen zum Innehalten und Staunen

Bastei: atemberaubenden Weitblick 193 Meter über der Elbe mit der berühmten Basteibrücke aus Sandstein

Schwedenlöcher: märchenhafter Pfad zwischen moosgrünen, mitunter eng stehenden Felswänden von der Basteiebene hinab zur Elbe

Schrammsteinaussicht: schmaler Felsgrat mit einem der schönsten Panoramablicke

Uttewalder Grund: wildromantische Schlucht mit dem Uttewalder Felsentor, einem berühmtem Motiv Caspar David Friedrichs

Weg durch eine schluchtartige Feösformation.
Uttewalder Tor. Foto: Rene Gäns

Gautschgrotte: unerwartete landschaftliche Dramatik mitten im Wald: Nach Regentagen gibt es hier einen rauschenden Wasserfall und im Winter wächst nicht selten eine 20 Meter hohe gigantische Eissäule.

Kuhstall: imposante Schichtfugenhöhle in Nähe des malerischen Kirnitzschtals

Kleinsteinhöhle: gehört zusammen mit dem Kuhstall und dem berühmten Prebischtor (Böhmische Schweiz) zu den schönsten und größten Felsentoren im Elbsandsteingebirge

Brand: In 317 Metern Höhe bietet der „Balkon der Sächsischen Schweiz“ einen traumhaften Panoramablick

Papststein: einer der beliebtesten Tafelberge mit mehreren herrlichen Aussichtspunkten

Pfaffenstein: Tafelberg mit der berühmtesten Felsnadel der Sächsischen Schweiz, der Barbarine – der Sage nach eine versteinerte Jungfrau

Kulinarische Spezialitäten

In der Sächsischen Schweiz gibt es sie noch: Bauernromantik wie aus dem Bilderbuch. Obst kommt von Streuobstwiesen, Gemüse vom Feld, Eier vom Biohof, Milch von glücklichen Ziegen und Wolle vom eigenen Schaf. Die zahlreichen Naturmärkte und -feste sind eine schöne Gelegenheit, mit regionaler Landwirtschafts- und Handwerkstradition in Berührung zu kommen.

Kulinarisches Markenzeichen der Sächsischen Schweiz ist der Krautwickel, eine herzhaft-pikante Hackfleischmasse, die mit gegartem Weißkohl ummantelt wird. Dazu wird meist Kartoffelpüree und blanchiertes Kraut gereicht. Einige Restaurants bieten den Klassiker auch mit Rotkohl statt Weißkohl an oder variieren die Füllung.

Forellen sind das köstliche Geheimnis des Elbsandsteingebirges. Sie wachsen in der Region auf und kommen hier frisch geräuchert oder gebraten auf den Teller. Feinschmecker können sich zudem auf handgefertigte Schokoladen, süßes Backwerk, Stollen aus dem Holzbackofen, Nudelkreationen, feine Kaffees, edle Brände und frisch gezapftes Bio-Bier freuen.

Für die Einkehr empfehlen sich die Betrieben der Elbsandstein Gruppe. Die verwendeten stammen vorzugsweise aus regionalem und biologischem Anbau, Tee und Kaffee aus fairem Handel. Auf dem Gipfel des Pfaffensteins erwartet Sie eine Berggaststätte mit regionaler und saisonaler Küche, klassischen Gerichten sowie einem breitem Angebot an vegetarischen und veganen Speisen.

Kunst & Kultur

Canalettostadt Pirna: romantische Stadt mit historischem Stadtkern, Baudenkmälern, Museen und vielen kleinen Geschäften, in denen Künstler und Handwerker ihrer Waren anbieten. Die Bilder des Venezianers Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, machten Pirna weltberühmt.

Festung Königstein: eine der größten Bergfestungen Europas, gelegen auf dem gleichnamigen Tafelberg 247 Meter über der Elbe

Festung uf einem der Tafelberge mit Burgmauer. Dahinter ein weiterer Tafelberg, der Pfaffenstein.
Festung Königstein und Pfaffenstein. Foto: Frank Exß

Felsenbühne Rathen: zählt zu den schönsten Naturtheatern in Europa, mit beeindruckender Felskulisse mitten im Nationalpark

Deutsche Kunstblume Sebnitz: Die aus Samt, Seide und Taft hergestellten Sebnitzer Kunstblumen wurden einst in alle Welt exportiert. Die Tradition lebt heute noch fort und die Manufaktur zählt zu den wenigen weltweit, in denen Seidenblumen noch immer von Hand hergestellt werden. Besichtigung der Schaumanufaktur möglich.

Mobilität

Anreise mit dem Zug: Wien – Prag – Bad Schandau. Vor Ort ständige S-Bahn-Verbindungen im Halbstundentakt durchs Elbtal von Schöna bis Pirna (Canalettostadt), Dresden (Frauenkirche) und Meißen (Porzellan, Wein). Eine Nationalparkbahn verkehrt mehrmals täglich zwischen Deutschland und Tschechien.

Mit der Kirnitzschtalbahn, der deutschlandweit einzigen Straßenbahn, die durch einen Nationalpark fährt (größtenteils solarbetrieben), geht’s zu schönen Ausgangspunkten für Wanderungen im Kirnitzschtal. Auch Wanderbusse bringen zu den schönsten touristischen Zielen. Fahrradbusse bringen Radsportler und Fahrrad zu den Startpunkten abwechslungsreicher Touren. Die roten Doppelstockbusse des Nationalparkexpresses steuern beiderseits der Grenze einige der schönsten Ausflugsziele abseits des Bus- und Bahnnetzes an, wie Bastei, Festung Königstein, Brand, Prebischtor und Edmundsklamm.

Dampfschif an einer Anlegestelle.
Mit dem Dampfschiff der Elbe entlang. Foto: Michael Bader

Wer es etwas langsamer haben möchte, wählt statt der S-Bahn das Dampfschiff. Seit fast 180 Jahren schnaufen Passagierschiffe durchs Elbsandsteingebirge. An- und abgelegt wird in nahezu allen Orten entlang der Elbe.

Fahrräder und E-Bikes gibt es in vielen Orten, Touristinformationen und Hotels im Verleih.

Infos: www.saechsische-schweiz.de

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zuletzt geändert am 31.10.2022

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