2 Kajakfahrer im wilden Wasser
Die Gail im Lesachtal ist ein echtes Wildwasser-Highlight. Foto: lesachtal.com / Martin Lugger Photography

Das Lesachtal - wo die ungezähmte Natur die Kajakfans begeistert

Die Gail gilt als landschaftliches Juwel. Denn hier im Lesachtal, dem naturbelassensten in ganz Europa, hat man nie in ihren natürlichen Lauf eingegriffen. Kajakfans eröffnet sich dadurch eine einmalige Reise durch einen einzigartigen Fluss.

Die Kelten nannten die Gail „Gailias“, was so viel heißt wie „die Überschäumende“. Überschäumend ist auch die Begeisterung vieler Kajakfans, die im Lesachtal erstmals die spektakuläre Seite der Gail kennenlernen. Denn aufgrund ihrer Naturbelassenheit gilt dieser Fluss als einer der reizvollsten im Alpenraum und als echtes Wildwasser-Highlight, das einen abwechslungsreichen Ritt mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden verspricht.

Die Gail ist einer der letzten unverbauten Flüsse in Europa. „Wer in dieser ausgeprägten Schluchtstrecke im Lesachtal unterwegs ist, sieht stundenlang nichts von der Zivilisation“, verspricht Peter „Pedro“ Unterluggauer. Er ist Geschäftsführer von „Fit & Fun“, die Kajaktouren anbieten, sowie Initiator des neuen Beschilderungssystems, das Gästen die Orientierung erleichtert.

Denn was die Gail zu bieten hat, ist vielfältig. Die Wildwasserabschnitte beginnen beim Wallfahrtsort Maria Luggau und enden kurz vor Kötschach - Mauthen. Insgesamt sieben verschiedene Abschnitte unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade sind hier für Kajakfahrer ausgeschildert. Pro Abschnitt ist man je nach Wasserstand zwischen eineinhalb und zwei Stunden unterwegs. Daher wird die Befahrung meist auf zwei oder drei Tage aufgeteilt.

Als besonders reizvoll gelten die Touren aufgrund ihrer wechselnden Charakteristik, der leicht bis mäßig - schweren Verblockungen, der vielen kleinen Stufen und Kurven und aufgrund des gleichmäßig guten Gefälles.

2 Kajakfahrer vor der Infotafel
Auf den Informationstafeln finden die Wassersportler alle Details zum Streckenverlauf und zu den Schlüsselstellen. Foto: lesachtal.com / Martin Lugger Photography

Professionelles Informationssystem

Der einsam gelegene Fluss verläuft zumeist in einer tiefen Schlucht, umgeben von bis zu 2700 m hohen Bergen. Die Dörfer und die Straße liegen weit oberhalb. Dadurch ist der Zugang nur an wenigen Straßenbrücken möglich. „Sieben ausgewählte Einstiegstellen wurden im Rahmen des Gästeleitsystems beschildert. „Denn für Kajakfahrer muss auch die Infrastruktur rundum passen“, so Unterluggauer. Dazu zählt in erster Linie die Information. Da Kajakfahren im Wildwasser immer mit gewissen „X-Faktoren“ verbunden ist, gilt es, diese möglichst einzugrenzen. Im Lesachtal setzt man neben den Informationstafeln mit allen Details zum Streckenverlauf und den Schlüsselstellen zusätzlich auf Echtzeitinformation aus dem Internet. Auf www.lesachtal.com/kajak sowie www.fitundfun-outdoor.com finden Kajakfans alle Informationen, die sie brauchen. In Maria Luggau ist eine Webcam installiert, die den aktuellen Wasserstand und per Farbleitsystem die entsprechende Könnerstufe anzeigt, die bei diesem Wasserstand gefragt ist.

„Um die Sicherheit zu gewährleisten, kontrollieren wir seit über 20 Jahren den Streckenverlauf und schneiden etwaige Windwürfe heraus. Doch nach jedem Gewitter kann sich die Situation ändern. Daher ist es für Kajakfahrer entscheidend, dass sie tagesaktuelle Informationen in die Hand bekommen“, argumentiert Unterluggauer, der die Website täglich wartet. Da die Gail ein schneeschmelzgespeister Fluss ist, sind die Monate Mai und Juni für Kajakfahrer ideal. Doch je nach Schneeschmelze und Regen findet man den ganzen Sommer über perfekte Verhältnisse vor.

Zwei Radfahrer machan Rast am Ufer der Gail.
Abkühlung auf der Radtour. Foto: nassfeld.at/Martin Steinthaler

Mit dem Rad entlang der Gail

Alle, die mit den wilden Wassern nicht so auf du sind, können den Fluss auch auf halbwegs festem Boden unter den Füßen – oder zumindest unter dem Fahrradschlauch genießen. Parallel zur italienischen Grenze und teilweise entlang der Gail verläuft der 96 km lange Radweg R3 von Kötschach-Mauthen nach Villach. Doch auch hier lockt immer wieder das Wasser für eine angenehme Abkühlung. Von Villach bringt der Zug die Biker auch wieder zurück nach Hermagor.

Anreise

Von Wien mit den ÖBB bis Villach, weiter mit der s-Bahn S4 bis Hermagor und dann mit Regionalbussen ins Lesachtal oder über Salzburg mit den ÖBB bis Spittal - Millstättersee, weiter mit s-Bahn S1 bis Oberdrauburg und dann mit Regionalbussen ins Lesachtal.

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zuletzt geändert am 14.02.2020

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