Maria Kapeller steht barfuß am Ufer eines Baches
Maria Kapeller. Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren. Foto: Jasmin Walter

Lovely Planet

Maria Kapeller zeigt in ihrem Buch, wie Reisen heute aussieht - Konsum, Übertourismus, zugemüllte Strände, Vielfliegerei, Klischee-Erfüllung, Status - und dass es auch anders geht.

Wenn wir reisen, sehnen wir uns nach Glücksgefühlen. Dafür werfen wir oftmals unsere sozialen und ökologischen Überzeugungen über Bord. Als hätten unser Herz, unser Verstand, unsere Menschlichkeit und unser Umweltbewusstsein im Gepäck schlichtweg keinen Platz. Doch was erreichen wir mit unserer bisherigen Art zu reisen? Was zerstören wir damit? Erfüllt es uns tatsächlich? Und vor allem: Was wollen und können wir in Zukunft besser machen?

Viel zu bedenken – dabei braucht man doch eigentlich nur Urlaub. Die gute Nachricht: In die eigene Verantwortung „hineinzureisen“, kann uns selbst eine verträglichere und auch wohltuendere Reiserealität schaffen, von der wir alle profitieren. Denn das Herz im Gepäck zu haben bedeutet, der Welt und den Menschen in den besuchten Ländern mit Würde zu begegnen und sich dabei selbst wieder näherzukommen. Und zwar ohne das Gefühl zu haben, verzichten zu müssen.

In 6 Schritten zum verträglichen Reisen

1 Innehalten
Für eine gesunde Entscheidungsfähigkeit ist es nötig, immer wieder innezuhalten und in sich hineinzuhören. Das schafft die nötige Klarheit, sich von äußeren Reizen loszulösen und der inneren Stimme zu folgen.

2 Werte kennen
Der Blick nach innen hilft auch, die eigenen Werte und Prioritäten wahrzunehmen. Was ist mir im Leben wichtig? Das können allgemeine Qualitäten wie Nachhaltigkeit oder Dankbarkeit sein.

3 Bedürfnisse spüren
Es hilft, Reiseziele nicht nach Destination auszuwählen, sondern nach den eigenen, tieferen Bedürfnissen. Das fördert aus psychologischer Sicht die Erholung. Was brauche ich im Moment? Was würde mir wirklich guttun? Ruhe oder Gesellschaft? Aktiv oder passiv sein? Erholung oder Sport?

4 Umsetzung planen
Kennt man die Bedürfnisse, kommen praktische Fragen ins Spiel: Wie viel Zeit habe ich? Wie und wo lassen sich meine Bedürfnisse im Einklang mit meinen Werten befriedigen? Wohin gelange ich umweltschonend und wie unterstützte ich die lokale Wertschöpfung mit meiner Reise?

5 Bewusst entscheiden
Für das innere Gleichgewicht ist es hilfreich, sich für eine Reiseoption zu entscheiden, zu der man wirklich stehen kann. Dabei hilft, eine Absicht nicht nur vage zu formulieren, sondern die nächste Reise mit diesem gewachsenen Bewusstsein gleich konkret zu planen.

6 Ausprobieren
Jetzt geht es ums Ausprobieren. Scheitern ist erlaubt. Positive Erlebnisse weiterzuerzählen, ebenfalls. Je öfter das verträgliche Reisen klappt, desto normaler wird es – und irgendwann vielleicht ganz von selbst umgesetzt

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zuletzt geändert am 20.10.2022

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