Gedeckter Tisch mit verschiedenen Speisen.
Kulinarische Vielfalt aus biologisch produzierten Zutaten. Foto: Ulrike Schwab

Natürlich gut essen

Das neue Gastro-Gütesiegel verändert die Wiener Speisekarten nachhaltig.

Im Supermarkt greifen die Kund*innen immer häufiger zu biologischen Produkten. Bio-Gütesiegel helfen ihnen bei der Auswahl. „Für Gäste in Restaurants und Wirtshäusern ist die Herkunft der verarbeiteten Lebensmittel meist nicht zu erkennen. Mit ‚Natürlich gut essen‘ wollen wir hier mehr Orientierung geben“, erklärt Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.

Das Projekt startete im Sommer 2018 und sollte ganz bewusst nicht nur die Unternehmen vor den Vorhang holen, die ohnehin schon sehr ökologisch wirtschaften. „Wir haben daher das Gütesiegel in den Stufen Bronze, Silber und Gold je nach Anteil von Bio-Produkten im Sortiment definiert“, berichtet Thomas Hruschka, Programmdirektor von OekoBusiness Wien. „Mit einem Bio-Anteil von 30% über das gesamte Getränke- und Speisenangebot hat das Bronze-Gütesiegel bewusst eine eher niedrige Einstiegshürde. So schaffen wir ganz gezielt Anreize auch für bestehende Gastronomiebetriebe, die sich bislang noch wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Gleichzeitig bieten wir den Gastronomen intensive Beratung, bei der Umstellung auf ein nachhaltiges Speise- und Getränkeangebot.“

Thomas Hruschka und Karin Büchl-Krammerstätter mit dem Natürlich gut esen - Logo.
Thomas Hruschka und Karin Büchl-Krammerstätter mit dem Natürlich gut esen - Logo. Foto: ÖkoBusinessWien / Frank Helmreich

Was Hruschka nicht ahnen konnte war die Dynamik, die so eine olympische Wertung mit sich bringen kann. 12x Gold und 1x Silber lautete das beeindruckende Ergebnis schon nach der ersten Runde. Mittlerweile sind knapp 40 Betriebe zertifiziert, der Großteil davon mit Gold-Status (siehe Liste). Und laufend kommen neue Betriebe dazu. Dabei liegt die Latte für eine Goldmedaille ziemlich hoch: Mehr als 90% der Produkte müssen bio sein, bei Eiern, Milch, Fleisch und Fisch sogar 100%. Kontrolliert wird das alles von drei autorisierten Biokontrollstellen (Austria Bio Garantie, BIOS Austria und SGS Group).

Kolariks Luftburg: Von Bronze zu Gold in sechs Monaten

Ein Vorzeigebetrieb in punkto Nachhaltigkeit ist „Kolariks Luftburg“ im Wiener Prater, die innerhalb kürzester Zeit den Sprung von Bronze auf Gold schaffte. Die größte Herausforderung war es, ausreichend Mengen an Lebensmitteln, wie etwa 75 Tonnen Stelzen im Jahr sowie vegane und vegetarische Zutaten in österreichischer Bio-Qualität zu erhalten. Wie das gelungen ist lesen Sie im Interview mit Bianca und Paul Kolarik, die für Ihr Engagement 2021 als "Nachhaltige Gestelter*innen" ausgezeichnet wurden.

Stelze mit einem grünen bio-Fähnchen und eine Flasche Bio-Bier.
Alles Bio in Kolariks Luftburg. 65 Tonnen Stelzen im Jahr sind eine Herausforderung. Foto: Kolariks Luftburg

Als logische Konsequenz haben die Kolariks nicht nur auf den Bio-Sektor geschaut, sondern die Nachhaltigkeit im gesamten Betrieb in den Vordergrund gestellt. Für dieses Engagement gab es dann auch das „Österreichische Umweltzeichen“.

Details zu "Natürlich gut essen" sowie den Kriterienkatalog finden Sie hier>>>

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zuletzt geändert am 11.03.2024

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