Bergtal, grüne Wiese, eine Straße, einige Häuser.
Foto: TVB Tiroler Oberland Kaunertal / Die West.

Das Kaunertal – Naturparadies mit Weitblick und Verantwortung

Von Prutz im Inntal bis hinauf zum Gepatschferner, dem zweitgrößten Gletscher Österreichs, erstreckt sich das alpine Hochtal. Im Juni 2025 wurde das Kaunertal für seinen Einsatz in den Bereichen Klimaschutz, Barrierefreiheit und nachhaltige Tourismusentwicklung mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

Das Kaunertal ist Teil des Naturparks Kaunergrat. 2003 gegründet, erstreckt sich das Naturschutzgebiet über rund 590 Quadratkilometer und reicht von trockenen Sonnenhängen im Inntal bis hinauf in die Gletscherregionen auf über 3.000 Metern Höhe. Dieser Höhenunterschied bringt eine enorme Biodiversität mit sich: Über 1.200 Pflanzenarten und zahlreiche seltene Tierarten wie Steinadler, Gämse oder Alpenbockkäfer finden hier ihren Lebensraum, eingebettet in einer faszinierenden Landschaft geprägt von tiefen Schluchten, klaren Bergseen und ausgedehnten Zirbenwäldern. Besonders eindrucksvoll ist das Hochmoor „Piller Moor“, eines der höchstgelegenen lebenden Moore Europas – ein sensibles Ökosystem mit faszinierender Flora und Fauna.

Diesen Naturschatz will man den Gästen so gut es geht vermitteln. Die Natur schützen und für den Menschen erlebbar machen ist das Ziel. So werden geführten Wanderungen, Exkursionen und Workshops angeboten. Zahlreiche Informationstafeln entlang der Wanderwege erklären die Besonderheiten von Flora, Fauna und Geologie.

Gebäude mit viel Holz und Glas.
Naturparkhaus am Gachenblick auf der Piller Höhe. Foto: TVB Tiroler Oberland Kaunertal / Severin Wegener

Zentraler Anlaufpunkt ist das Naturparkhaus am Gachenblick auf der Piller Höhe. Es ist eine gelungene Einheit von Architektur und Natur und ein starkes Symbol für die Verwirklichung einer gemeinsamen Vision. Hier wird der Naturpark be- und angreifbar. Ob bei lokalen Spezialitäten auf der Sonnenterrasse oder bei einem Rundgang durch die multimediale Ausstellung "3000 m VERTIKAL". Die Aussicht spiegelt den Weitblick des Projektes wider, der sorgsam gewählte Inhalt das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.

Sternenwanderung

Apropos Weitblick. Zwischen Anfang Juni und Anfang Oktober 2025 wird wöchentlich eine nächtliche Tour zum Gepatsch auf etwa 2000 m Seehöhe angeboten. Die Kaunertaler Gletscherstraße ermöglicht einen sicheren Zugang zu einem magischen Ort inmitten einer vom Gletschereis geformten Bergwelt. Fernab von künstlichem Licht kannst du in einer mondlosen und klaren Nacht in die Weite des Universums eintauchen und die Milchstraße unfassbar detailreich erleben.

Experte*innen helfen dir, die Sterne und Sternbilder zu erkennen und erzählen Geschichten darüber, welche Bedeutung die Sterne für den Menschen, für unsere Orientierung und für die Entstehung von Weltbildern haben. Eng verwoben mit astronomischen Zyklen waren und sind immer auch klimatische Veränderungen auf der Erde. Bei der Wanderung erfährst du auch Wissenswertes über den Gletscher, wie die Zeichen der Zeit des Klimawandels auch im Kaunertal sichtbar werden und welche Herausforderungen auf uns zukommen.

Spektakulärer Wanderweg am Verpeilwasserfall

Eine Wanderung durch die Verpeilschlucht mit ihren tosenden Wasserfällen, engen Felsdurchbrüchen und moosbewachsenen Steinen ist ein echtes Abenteuer. Der Weg durch die Schlucht ist gut ausgeschildert und bietet ein intensives Naturerlebnis – kühl, wild und ursprünglich.

Plattform mit Blick ins Tal, darauf 3 Personen, eine im Rollstuhl.
Aussichtsplattform Adlerblick. Foto: TVB Tiroler Oberland Kaunertal / Daniel Zangerl

Ein magischer Platz im Kaunertal ist der Adlerblick. Die Aussichtsplattform wurde auf einer über 100 Meter hohen Felswand oberhalb von Feichten errichtet und bietet einen spektakulären Tiefblick ins Kaunertal und einen weiten Rundumblick auf die Bergwelt der Dreitausender.

Eine Reise in die Geschichte und Tradition des Kaunertaler Bergbaus erlebst du beim Aussichtspunkt Bergwerksblick und beim Rundwanderweg zu den Knappenlöchern und der Aufbereitungshütte.

Für nachhaltiges Engagement ausgezeichnet

Seit vielen Jahren setzt das Kaunertal gezielt auf nachhaltige Entwicklung und den Schutz seiner einzigartigen Naturlandschaft. Als Teil des Naturparks Kaunergrat engagiert sich die Region für umweltverträglichen Tourismus, Umweltbildung und den Erhalt der alpinen Artenvielfalt. Ergänzt wird das Nachhaltigkeitsengagement durch Projekte wie Alpine Awareness Camps, Klimawanderungen, regionale Wertschöpfungsinitiativen und Bildungsangebote für Gäste und Einheimische. Sichtbar wird dies nicht nur in Konzepten, sondern auch im täglichen Handeln. Vom Einsatz regionaler Produkte bis hin zur bewussten Gestaltung der Bildsprache, die Diversität und Inklusion betont.

Weiters ist das Kaunertal Teil der Initiative „Clean Alpine Region“, die klimafreundliche Mobilität und ressourcenschonende Tourismuslösungen fördert. Die nachhaltige Mobilität wird durch Elektro-Shuttles, Wanderbusse und eine bewusst reduzierte Verkehrsbelastung aktiv gefördert.

2 Personen im Rollstuhl auf einem verschneiten Weg haben Kontekt mit einer Herde von 5 Ziegen.
Barrierefreies Wintervergnügen. Foto: TVB Tiroler Oberland Kaunertal / Die West.
Behinderte Person beim Schifahren auf der Piste mit einem Monoski.
Foto: TVB Tiroler Oberland Kaunertal / Roman Huber

 

Barrierefreiheit hat im Kaunertal eine besondere Bedeutung. Viele Wanderwege, Hotels und Freizeiteinrichtungen sind rollstuhlgerecht gestaltet. Das Skigebiet am Kaunertaler Gletscher ist auch zu 100% barrierefrei - Sommer wie Winter. Das ermöglicht Menschen mit Behinderungen, die Natur in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben. Das Engagement für einen inklusiven Tourismus in den Alpen wurde bereits mehrfach international ausgezeichnet. Awards wie der „EDEN Award“ oder der „Tourismus für alle Award“ zeigen, dass das Kaunertal zu den barrierefreien Top-Destinationen Europas zählt.

Im Juni 2025 wurden all diese Bemühungen mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusregionen ausgezeichnet. „Das Umweltzeichen ist für uns weit mehr als ein Symbol. Es bestätigt unseren Weg der konsequenten, nachhaltigen Entwicklung. Es stärkt nicht nur das Vertrauen bei Gästen und Partner*innen, sondern motiviert auch innerhalb der Region, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen“, so Dietmar Walser, Geschäftsführer Erlebnisraum Kaunertal.

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Anreise

Mit der Bahn bis Landeck-Zams, von dort weiter mit dem Regionalbus 210 bis Prutz-Innbrücke und dann weiter mit Regionalbus 230 ins Kaunertal.

TIPP: Mit der Mobilitäts-App wegfinder findest du alle Angebote für deine An- und Rückreise und kannst diese auch gleich buchen. Neben Zügen und Bussen zeigt dir die App auch das vorhandene Leih-Angebot an Autos, Fahrrädern und E-Scootern sowie regionale Taxiunternehmen für die Fahrt vom Bahnhof / von der Bushaltestelle zum gebuchten Quartier.

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zuletzt geändert am 15.07.2025

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