Hoch hinauf, tief hinunter - Orte zum Staunen
Von Gipfeln, die an den Wolken kratzen, bis hin zu Tälern, die scheinbar ins Bodenlose fallen – begib dich mit uns auf eine Reise zu den höchsten und tiefsten Orten der Welt und lass dich von den Geschichten inspirieren, die sie erzählen!
Zwischen Meeresboden und Himmelzelt steckt unsere Erde voller wunderschöner Gegensätze. Höchste Zeit also, einmal einen Blick nach ganz unten und ganz oben zu werfen: Der tiefste Punkt der Erde befindet sich rund 2.000 Kilometer östlich der Philippinen, im Marianengraben, einer Tiefseerinne im Pazifischen Ozean, rund 11.000 Meter unter der Wasseroberfläche. Den höchsten Punkt der Erde markiert der Gipfel des Mount Everest im Himalaya-Gebirge in Asien. Er liegt auf einer Höhe von rund 8.848 Metern.
Zwischen diesen beiden Extremen befinden sich viele Orte, die aufgrund ihrer Höhen und Tiefen etwas Besonderes sind. Sie spiegeln die Schönheit unseres Zuhauses wider und machen einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, unseren Planeten zu schützen. Das sind sie, die höchsten und tiefsten Orte weltweit:
STAATEN
↑ Das am höchsten gelegene Land der Welt ist Bhutan, dicht gefolgt von Nepal und Tadschikistan. Im Schnitt befinden sich alle drei mehr als 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Über 80 Prozent von Bhutan liegen in mehr als 2.000 Metern Höhe.
↓ Die tiefst gelegenen Länder der Welt sind Inselstaaten wie die Malediven oder Tuvalu. Nur weniger als zwei Meter erheben sich ihre Inseln über den Meeresspiegel.
TÄLER & GIPFEL
↓ Der Wasserspiegel des Toten Meeres, das an Israel, Jordanien und das Westjordanland grenzt, liegt rund 430 Meter unter dem Meeresspiegel. Damit ist das Ufer des riesigen Salzsees der tiefst gelegene, nicht von Wasser bedeckte Ort an Land.Aufgrund des Salzgehalts von gut 30 Prozent überleben im Wasser nur Mikroorganismen und winzige Algen – daher leitet sich auch der Name des Gewässers ab. Umso gesünder sind das Salz und die Mineralien im Wasser für unsere Haut. Deshalb statten viele Menschen dem Toten Meer einen Besuch ab und schweben beinah schwerelos in dessen Salzwasser. Leider ist das Tote Meer zunehmend gefährdet, es verschwindet mehr und mehr: Seinem Zufluss, dem Jordan, wird Wasser entnommen und auch Klimawandel und steigende Temperaturen trocknen das Tote Meer zunehmend aus.
↓ Der tiefste Punkt Österreichs liegt 114 Meter über dem Meeresspiegel im burgenländischen Seewinkel – wo es ebenso etwa 40 kleine, salzhaltige Seen gibt, deren Tier- und Pflanzenwelt einen Besuch wert ist (und dessen Bestehen ebenso gefährdet ist).
↑ Auf der Suche nach Höhenrekorden dieser Erde müssen wir nicht unbedingt bis nach Nepal schauen. Auch in Österreich kratzen riesige Gipfel am Himmelzelt. Mit 3.798 Metern ist der Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern an der Grenze von Osttirol und Kärnten der höchste Berg des Landes.
↑ Welches indes der höchste Berg Europas ist, bleibt umstritten. Das Rennen macht mit 4.805 Metern Höhe entweder der Mont Blanc an der Grenze zwischen Frankreich und Italien oder der Elbrus mit 5.462 Metern im westlichen Kaukasus-Gebirge. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob der in Russland liegende Berg geografisch zu Europa oder Asien zählt.
SEEN
↓ Der tiefste See der Welt ist der Baikalsee im südlichen Sibirien. Er erreicht eine Tiefe von bis zu 1.642 Metern und ist mit 636 Kilometern Länge und zwischen 27 und 80 Kilometern Breite auch der weltweit größte Süßwassersee. Seine Oberfläche ist ungefähr so groß wie ganz Belgien! Dieser gigantische See ist vor rund 25 Millionen Jahren durch die Kollision des indischen Subkontinents mit Asien entstanden. Heute lädt sein über 2.000 Kilometer langes, von Hochgebirgen, Nadelwäldern, Sandstränden und Buchten umrahmtes Ufer zu Spaziergängen in der Natur ein.
↓ Mit einer Tiefe von 514 Metern kann der tiefste See Europas mit dem Baikalsee zwar nicht ganz mithalten, steht ihm in Sachen Schönheit aber in nichts nach. Der Hornindalsvatnet liegt in Norwegen, sein rund 66 Kilometer langes Ufer ist ebenfalls von Bergen und Wäldern gesäumt.
↓ Der tiefste See Österreichs ist übrigens mit 191 Metern der Traunsee im oberösterreichischen Salzkammergut.
↑ Der höchstgelegene See der Welt ist der Kratersee des Vulkans Nevado Ojos del Salado am Rande der chilenischen Atacama-Wüste. Der höchste Punkt des Vulkans liegt 6.893 Meter über dem Meeresspiegel, damit ist er der höchste aktive Vulkan auf dem Festland und der höchste Gipfel in Chile. Der Kratersee befindet sich auf einer Höhe von 6.390 Metern.
↑ Der höchstgelegene See Europas siedelt sich um einiges tiefer an: Er befindet sich auf einer Höhe von rund 2.230 Metern. Dabei handelt es sich um den Lac d‘Allos in der südfranzösischen Provence, im Nationalpark Mercantour. Mit einer Fläche von 54 Hektar ist er auch der größte natürliche Hochgebirgssee Europas.
SCHLUCHTEN
↓ Bis zu 1.300 Meter hohe Felswände umranden die Tara, den längsten Fluss Montenegros. Damit zählt die Tara-Schlucht zu den zweittiefsten Schluchten der Welt und wird auch als Europas Grand Canyon bezeichnet. Zum Vergleich: Der echte Grand Canyon im US-Bundesstatt Arizona weist eine Tiefe von bis zu 1.800 Metern auf.
Rund 80 Kilometer zieht sich die Tara-Schlucht durch das Land und zieht Abenteuerlustige mit Aktivitäten wie Rafting oder Ziping an. Von der Durdevica-Tara-Brücke aus lässt sich das türkis-blaue Wasser des Flusses am besten bestaunen. Die Brücke spannt sich rund 365 Meter über die Schlucht und bietet aus einer Höhe von rund 170 Metern atemberaubende Ausblicke.
Katrin Brahner
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zuletzt geändert am 12.02.2025