Schlossanlage in Bordeaux.
Bordeaux, Place des Quinconces Foto: delphotostock fotolia.com

Kultur erleben in Frankreich

Frankreich ist groß. In vielerlei Hinsicht – geografisch, historisch, kulturell, kulinarisch und landschaftlich.

Relativ wenig bekannt ist etwa die Region Burgund, auch wenn der Name etwas zum Klingen bringt. Historiker werden an den Aufstieg der Habsburger durch die Heirat Maximilians mit Maria von Burgund denken. Naheliegender ist das gute Essen und Trinken: Burgunderbraten, Dijon-Senf, Burgunderwein. Die wunderbaren Residenzstädte der Herzöge von Burgund – Dijon und Beaune – sollte man gesehen haben. Eine Ahnung von der einstigen Großartigkeit erhält man anhand der prachtvollen Grabmäler der Herzöge von Burgund im Musée des Beaux-Arts oder im grandiosen Hôtel Dieu in Beaune, einem ehemaligen Hospiz für die Armen und dennoch wunderbarst ausgestattet. Der Wallfahrtsort Vézelay ist einer der Glanzpunkte romanischer Kunst in Frankreich.

Stadt an einem Felshang über einem Fluss.
Beynac an der Dordogne/Perigrod Foto: Atout France

Weiter Richtung Bordeaux bieten die Flusstäler der Dordogne und der Vézère landschaftliche Schönheit und fotogene mittelalterliche Orte wie Beynac und Burgen wie das Schloss Les Milandes, das durch Josephine Baker weltberühmt wurde. Das Perigord ist eine wahre Genusslandschaft! Essen, Trinken, Kunst und Kultur. Hier können wir in auch unsere europäische Frühgeschichte zurückblicken: Les Eyzies (Museum für Frühgeschichte), La Roque Saint Christophe (seit tausenden Jahren als Siedlungsplatz genutzt), die einzigartigen Gärten des Manoir d’Eyrignac und vor allem die weltberühmte Höhle von Lascaux. Zum Übernachten, Essen und Trinken bietet sich Sarlat-la-Canéda an. Mittelalter, Renaissance und Barock, malerische Gassen und reich verzierte Steinhäuser erwarten Sie. Wunderschöne Gartenanlagen gibt es auch zu bewundern – z.B. die einzigartigen Gärten des Manoir d’Eyrignac. Ein klassischer, berühmter Wallfahrtsort in wahrlich dramatischer Lage rundet den Besuch der Region ab und führt aus dem Perigord hinaus ins Quercy. Einst einer der bedeutendsten Orte der Christenheit klebt das Städtchen Rocamadour auf 3 Etagen am Felsen.

Im Lot-Tal beeindruckt das fantastisch gelegene Saint-Cirq-Lapopie, das sich über einen Steilhang am Ufer des Lot erstreckt. Etwas südwestlich liegt das Kloster von Moissac mit seinem romanischen Kreuzgang aus dem späten 11. Jahrhundert. Wie viele andere Bauten gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe „Jakobsweg in Frankreich“.

Auch die Pyrenäen sind einen Abstecher wert. Da gibt es einen Gebirgskessel, den Kurt Tucholsky als „nationale Zwangsidee“ bezeichnete – den Cirque de Gavarnie mit steilen Felswänden und eindrucksvollen, über 400 Meter hohen Wasserfällen. Auf den Spuren der Tour de France kann man schöne, dramatische Gebirgspässe (z.B. Col du Tourmalet, Col d’Aspin) bezwingen.

Festungsstadt Carcassonne
Festungsstadt Carcassonne. Foto: Paul Palau

Von den Pyrenäen ist es nur ein kurzer Weg in eine der schönsten und bedeutendsten Städte Südfrankreichs, die elegante, rosarote Stadt Toulouse mit wunderbarer Bausubstanz, z. B. der romanischen Basilika Saint Sernin, mit netten Plätzen, eleganten Lokalen und Geschäften.

Weiter nach Süden führt die Reise wieder weit zurück in der Geschichte der Menschheit zur Grotte von Niaux. 13.000 Jahre alt sind die erstaunlich gut erhaltenen prähistorischen Felsbilder. Oder man wählt den Weg in den Nordosten Richtung der grandiosen Festungsstadt Carcassonne. Auf dem Weg dorthin lohnt ein Stopp in einer Bastidensiedlung – besonders reizvoll ist Mirepoix.

In der Gegend zwischen Carcassonne und Albi offenbart sich ein ganz dunkles Kapitel der Geschichte Frankreichs – die Bekämpfung und Vernichtung der religiösen Erneuerungsbewegung der Katharer. Besonders sehenswert im Land der Katharer ist die großartige Festungsanlage von Lastours mit vier gewaltigen Burgenresten. Albi erinnert nicht nur an diese dunkle Zeit, die Stadt bietet eine grandiose Backsteinkathedrale und ein wunderbares Museum zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt: Toulouse-Lautrec.

Autor: Leo Neumayer

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zuletzt geändert am 06.04.2022

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