Bergsteigerpaar blickt skeptisch in den Himmel.
Bei einer Bergtour ist es wichtig, die Wettersituation immer im Auge zu behalten. Foto: Hermann Erber

Was tun bei Gewittern in den Bergen?

Gewitter in den Bergen zählen zu den gefähr­lichsten Situationen auf einer Bergtour. Eine aktuelle Wetter­infor­mationen ist ein wesentlicher Bestand­teil der Touren­planung.

Die Naturfreunde geben folgende “Blitz-Tipps”:

  • Holen Sie sich aktuelle Informationen und Prognosen zum Bergwetter.
  • Im Sommer empfiehlt sich ein zeitiger Start beim Wandern und Bergsteigen. Am Nachmittag steigt im Allgemeinen die Gewittergefahr an.
  • Bei Gefahr von Wärmegewittern den Vormittag für die Bergtour bevorzugen.
  • Bei Gefahr von Frontgewittern/Kaltfront auf eine Bergtour verzichten.
  • Wolkenentwicklung beobachten.

Wolken türmen sich auf
Wolken türmen sich auf. Foto: Alfred Leitgeb

Wird man trotz bester Vorbereitung im freien Gelände von einem Gewitter überrascht:

  • bieten Hütten und Häuser mit Blitzableitern, eine Mulde oder ein dichter Wald Schutz vor Blitzschlag.
  • eine hockende, zusammengekauerte Haltung mit beiden Füßen nebeneinander einnehmen
  • Mitglieder von Gruppen sollten sich weit verteilen, damit sie nicht als kompakte Erhebung wirken.
  • einzelne stehende Bäume oder Baumgruppen, Berggrate und Berggipfel, Waldränder mit hohen Bäumen sowie ungeschützte Aussichtstürme meiden.
  • Vorsicht auch vor Höhlen und Überhängen, vor allem wenn sie feucht und/oder zu klein und zu niedrig sind.
  • Wasserführende Rinnen, Stahlseilsicherungen verlassen.

Anzeichen für unmittelbare Blitzschlaggefahr:
Kribbeln auf der Kopfhaut, Sträuben der Haare, Surren von Metallgegenständen, leises Knistern und bläuliches Leuchten (Elmsfeuer) an besonders hervorragenden Metallgegenständen (Gipfelkreuzen usw.)

Folgende „Wetterkunde“ soll dabei helfen, auch dann Ruhe zu bewahren, wenn man von einem Gewitter überrascht wird:

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Gewittern, die unterschiedliches Verhalten erfordern:

Wärmegewitter: Diese entstehen bei Schönwetter am Nachmittag und Abend und bringen keine nachhaltige Wetterverschlechterung mit. Sie kündigen sich mit der Veränderung von Haufen- und Schönwetterwolken an; man hat meist noch relativ viel Zeit, um zu reagieren. Beginnen Haufenwolken in die Höhe zu quellen, ist mit späteren Gewittern zu rechnen. Entwickeln sich größere Wolkentürme, ist es höchste Zeit, sich nach einem sicheren Ort umzusehen. Zeigt sich oberhalb der Gewitterwolke ein unscharfer Amboss, wird es zu einem sehr heftigen Gewitter, meist mit schweren Hagelschlägen, kommen.
Verhalten: Bei Gefahr von Wärmegewittern sollte man am besten nur den Vormittag für eine Bergtour nutzen.

Frontgewitter: Diese entstehen häufig beim Durchzug einer Kaltfront. Sie bringen einen Wettersturz und beenden oft eine Schönwetterperiode. Unmittelbar vor dem Nahen einer Kaltfront ist es oft noch besonders schön oder gar wolkenlos. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Frontgewitter vom Wolkenbild her oft nicht rechtzeitig erkannt wird – das vorherige Studieren der Wetterprognose ist daher besonders wichtig.
Verhalten: Da bei einem Kaltfrontdurchgang die Temperatur sehr rasch und massiv fallen kann (im Hochgebirge kann es sogar schneien, auch im Hochsommer!), sollte man auf eine Bergtour verzichten.

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zuletzt geändert am 16.08.2023

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