Weltumwelttag: Plastikverschmutzung bedroht Tourismus
Ein funktionierendes Ökosystem ist eine unverzichtbare Grundlage für den Tourismus. Der Weltumwelttag 2025 widmet sich dem Thema „Plastikverschmutzung“ und unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit konkreter Maßnahmen – auch im Bereich der Reise- und Freizeitwirtschaft.
Jährlich gelangen geschätzt 8 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere, bereits jetzt schwimmen zwischen 80 und 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen – mit fatalen Folgen für das marine Ökosystem, die Meerestiere und letztlich auch für uns Menschen. Ein Plastiksack benötigt rund 20 Jahre, eine PET-Flasche bis zu 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Besonders alarmierend: Der größte Plastikstrudel im Pazifik ist so groß wie Mitteleuropa. Dabei treibt nur etwa 15 Prozent des Mülls an der Oberfläche – der Rest sinkt auf den Meeresboden oder wird von Meerestieren aufgenommen und gelangt über die Nahrungskette zurück zum Menschen.
Tourismus als Mitverursacher und Leidtragender
Die Naturfreunde Internationale nehmen den Schwerpunkt des Weltumwelttages am 5. Juni 2025 zum Anlass, auf das Problem Plastkmüll für den Tourismus aufmerksam zu machen. Denn die Belastung ist in vielen beliebten Urlaubsregionen präsent. So ist die höchste Erhebung auf den Malediven, der Müllberg von Thilafushi, eine künstlich angelegte Insel. Fehlende Abfallwirtschaftssysteme verschärfen die Problematik zusätzlich. Dies gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage vieler Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind. Für Reisende bedeutet das: Müll statt Meeresblick, Plastik statt Postkartenidylle.
Best-Practice-Beispiele: Tilos und Bornholm
Die griechische Insel Tilos und die dänische Insel Bornholm zeigen, dass es anders geht. So setzt Tilos seit 2023 auf eine umfassende Kreislaufwirtschaft. Bioabfälle werden kompostiert, Wertstoffe recycelt, nicht verwertbare Materialien zur Energiegewinnung genutzt. Die Ostseeinsel Bornholm geht noch einen Schritt weiter. Die Regierung plant, 2032 gänzlich abfallfrei zu wirtschaften und die Müllverbrennungsanlage abzuschalten. Diese Projekte zeigen, dass mit einer klaren Strategie und politischem Willen die lokale Bevölkerung und Tourist*innen profitieren.
Die Naturfreunde Internationale fordern
- die Verwirklichung des internationalen UN-Plastikabkommens, das verbindliche Ziele und Verbote definiert;
- den konsequenten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu minimieren;
- verpflichtende Maßnahmen im Tourismus, um den Plastikverbrauch messbar zu reduzieren.
Wer reist, trägt Verantwortung. Ein bewusster Umgang mit Plastik im Urlaub schützt nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort.
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zuletzt geändert am 05.06.2025