Geissenbergalm. Holzhaus, davor Sitzplätze für Gäste mit Weidezaun eingezäunt
Geißenbergalm. Foto: Christian Brandstätter

Ausflugstipp: Geißenbergalm im Pielachtal

„Was ist Zeit?“ sang Udo Jürgens im Titelsong zur Zeichentrickserie „Es war einmal…der Mensch“. „Tausend Jahre sind ein Tag.“ In Schwarzenbach scheint die gängigste Maßeinheit eineinhalb Stunden zu sein.

Schwarzenbach ist eine kleine Gemeinde im Pielachtal, wo die sanfte Wiesenlandschaft schön langsam ins Gebirgige übergeht. Schwarzenbach hat auch einen Bahnhof an der Mariazellerbahn. Nur dort ist weit und breit keine Ortschaft, sondern nur ein Gasthaus. Die Wirtin erzählt, dass bei ihr immer wieder Gäste gestrandet sind, die nach Schwarzenbach wollten. Daher hat sich sich dafür eingesetzt, dass ein Shuttledienst in das sieben Kilometer entfernte Ortszentrum eingerichtet wird. Auf der Website der Gemeinde gibt es jetzt eine Telefonnummer, unter der man am Vortag einen Abholdienst vom Bahnhof buchen kann.

„Wir wollen auf die Geißenbergalm wandern“, sagen wir der Taxifahrerin, die uns mit einem Kleinbus abholt. „Vom Ortszentrum sind es eineinhalb Stunden“, meint sie. Also marschieren wir einmal los. Nach rund einer halben Stunde zweigt links ein Wanderweg von der Straße ab.

2 Wegweise mit je winwinhalb Stunden
Was ist schon Zeit... Foto: Christian Brandstätter

Eineinhalbstunden sind es zur Geißenbergalm, steht auf der Orientierungstafel. Gut. Nach weiteren 20 Minuten wieder eine Orientierungstafel: Es sind nach wie vor eineinhalb Stunden. Nach einer weiteren halben Stunde wieder eine Orientierung. Jetzt sind es nur noch eineinviertel Stunden! Wir nähern uns tatsächlich unserem Ziel.

Aber was ist schon Zeit, wenn nach einem steien Anstieg plötzlich eine besondere Überraschung wartet? Hinter einem Gatter tut sich ein Rastplatz mit Bilderrahmen für ein Panoramafoto auf. Daneben ein Holzstock in Form eines Marterls mit der Aufschrift "Power-Station für müde Wanderer". Im Schrank finden wir Geistiges in hochprozentiger Form und einige Becher, die zum Kosten einladen. Na dann ein ganz unerwartetes Prost! Danach vergeht die Zeit hinauf zur Geißenbergalm fast wie im Flug. Die beiden Sennerinnen Elisabeth Klauser und Monika Harland sorgen jetzt für etwas festere Nahrung zur Stärkung.

Jausenbrett mit Käse, Speck Aufstrichen, Gurken, Tomaten, Würstel usw.
Jausenzeit auf der Geißenbergalm. Foto: Christian Brandstätter

Runter nehmen wir dann die Forststraße bis zur Pielach – die ist hier ein kleiner Bach – und dann die Straße entlang bis nach Schwarzenbach. „Eineinhalb Stunden werdet ihr für den Rückweg brauchen“. Soweit, so bekannt. Wir bestellen das Taxi für die Rückfahrt zum Bahnhof. Nach eineinhalb Stunden rufen wir nochmals an und bitten die Taxifahrerin, uns doch einfach entgegen zu kommen, damit sie nicht unnötig lange auf uns warten muss. Es sind doch noch einige Kilometer bis Schwarzenbach...

Übrigens: Die Fahrt mit der Mariazellerbahn dauert dann exakt 59 Minuten, ist jedoch mindestens genauso entschleunigend wie der wunderbare Ausflug auf die Geißenbergalm.

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zuletzt geändert am 29.08.2021

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