Im Vordergrund eine Holzbank mit Tisch. Der Blick geht über eine große Wiese Richtung Seefeld und das Seekirchl mit Zwiebelturm.
Foto: Region Seefeld

Tirols Hochplateau – Urlaub mit kleinem Fußabdruck

Tirols Hochplateau liegt zwischen Berg und Tal, auf 1200 Metern, an einem der schönsten Flecken der Alpen. In den fünf Ortschaften Seefeld, Leutasch, Mösern, Reith und Scharnitz setzt man voll und ganz auf sanften Tourismus, ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen.

Die Natur auf Tirols Hochplateau erwacht zwar etwas später aus ihrem Winterschlaf, dafür aber in voller Farbenpracht. Seit vielen Jahren wird hier aktiv auf Naturschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt gesetzt. Gemäht wird daher so selten wie möglich, oft nur einmal. Der Lohn dafür sind prächtige Bergwiesen, viele seltene Arten und ein Bergsommer im Einklang mit der Natur.

Blick auf einen Gebirgssee, im Vordergrund rot blübende Almrosen, im Hintergrund ein mächtiges Gebirgsmassiv.
Blick auf den Seebensee über blühende Almrosen. Foto: Region Seefeld

Auf 650 Kilometer Wanderwegen und 570 Kilometer Bikerouten kann man all das umweltschonend entdecken. Die Region Seefeld ist Mitglied der Österreichischen Wanderdörfer, die sich auf das Thema Wandern und den naturnahen Tourismus spezialisiert haben. Alle Mitglieder werden regelmäßig geprüft. Das Österreichische Wandergütesiegel sorgt mit strengen Kriterien für die Qualität der Wege. Zudem können alle Wanderziele ohne Auto erreicht werden. Bus und Bahn bringen dich entspannt zum Start und erwarten dich am Ziel. Etwa ein Viertel der Wege ist ganzjährig begehbar.

Geführte Wanderungen

Wer tiefer in die Natur eintauchen möchte, kann dies bei einer der geführten Wanderungen tun. Ab Mitte Mai werden diese zu den unterschiedlichsten Themen angeboten: vom Steinadler im Naturpark Karwendel bis hin zu Insekten und Blumen. Die Themenwanderung „Leutascher Wiesenpracht“ entführt dabei in den Biodiversitäts-Hotspot Leutascher Talwiesen. Sogar die sehr seltenen, wilden Orchideen zeigen auf 1.200 Metern ihre filigrane Schönheit.

Viele Blüten bedeuten viele Insekten, vor allem Bienen. Ein aktiver Imkerverein, ein interaktiver Bienenlehrpfad und Ferdinand Schot, hauptberuflicher Imkermeister, schützen und tragen ihren Wert nicht zuletzt durch köstliche Bienenprodukte weit über die Region hinaus.

Naturpark Karwendel

Das ökologische Herzstück der Region ist der Naturpark Karwendel. Er umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und wurde 2022 um das bereits bestehende Naturschutzgebiet Arnspitze erweitert. Mit einer Fläche von 739 km² ist es das größte Tiroler Schutzgebiet und gleichzeitig auch der größte Naturpark Österreichs. Urwälder und Wildflüsse bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum.

Der beste Ausgangspunkt für Wanderungen ist das Naturpark-Infozentrum in Scharnitz (ab 1. Mai geöffnet). Von dort können Naturliebhaber*innen Ausflüge in drei Täler unternehmen:

Das Karwendeltal ist ein sehr ursprüngliches Tal, dessen teils steile Anstiege von Wanderern und Bikern einiges an Kondition fordern. Das Karwendelhaus bietet nicht nur fantastische Ausblicke und eine wohlverdiente Jause, sondern bildet auch den Ausgangspunkt zu vielen Gipfelbesteigungen.

Gemütlicher geht es durch das Hinterautal, immer entlang des kristallklaren, blauen Wassers der Isar bis zu ihrem Ursprung „bei den Flüssen“. Ein kurzes Stück weiter lädt die Kastenalm zu einer Einkehr ein. Der Isarursprung ist besonders angenehm mit dem E-Bike erreichbar und stellt auch für Familien ein beliebtes Ausflugsziel dar.

Der Weg durch das Gleirschtal führt über die Möslalm bis zur Pfeishütte. Für trittsichere Wanderer ist der Weg durch die wildromantische Gleirschklamm ein eindrückliches Erlebnis. Der schmale Steig führt immer entlang des klaren Bachs.

Schmaler Bach in einer Schlucht, daneben ein Wanderweg, der über eine kleine Holzbrücke führt.
Gleirschklamm. Foto: Region Seefeld

Gleich neben dem Infozentrum steht das Museum Holzerhütte. Das historische Blockhaus diente früher den Holzarbeitern als Unterkunft. Heute beherbergt der Traditionsbau eine moderne Multimedia-Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Holznutzung, zum Alltag und Leben der Holzarbeiter einst und heute sowie zur ökologischen Vernetzung und natürlichen Artenvielfalt in den heimischen Bergwäldern.

Echter Hochgenuss

In den fünf kleinen Ortschaften Seefeld, Leutasch, Mösern, Reith und Scharnitz wird viel Wert auf Genuss gelegt und so wird man überall verwöhnt. Viele Betriebe servieren regional-saisonales Essen, oft bio, oft auch vegan. Kein Wunder, dass man sich das eine oder andere Schmankerl gerne mit nach Hause nehmen möchte. Dafür gibt es mehrere Hofläden, die vor allem in Leutasch zum Ortsbild gehören.

Achtsame Hotels

Sechs Hotels haben sich gemeinsam mit dem Tourismusverband und dem Naturpark Karwendel zu den Plateau Pionieren zusammengeschlossen. Gemeinsam mit einer Expertin für nachhaltige Entwicklung arbeiten sie daran, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren um die Klimaziele zu erreichen. Die Herausforderung, den 1,5 Grad-Pfad einzuschlagen, ist hoch. Das betrifft sowohl Aktivitäten im eigenen Haus, wie etwa die Reduktion des Energieverbrauches, als auch Maßnahmen, die nicht direkt im Einflussbereich der Hotels liegen. Dazu zählt vor allem die Gäste zu motivieren, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und ihnen in der Region ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot zur Verfügung zu stellen.

Zudem müssen alle Betriebe mit dem Österreichische Umweltzeichen ausgezeichnet sein oder sich im Bewerbungsprozess befinden. Das Naturhotel Aufatmen und das Biohotel Leutascherhof tragen das Gütesiegel und auch das EU Ecolabel schon seit vielen Jahren.

Umweltzeichen Logo eingebettet in Landschaft mit weitem Blick von einer Wiese hoch oben ins Tal. Am Bild auch 2 Wanderer.
Foto: Region Seefeld

Apropos Umweltzeichen: Die Region wurde im Sommer 2023 als erste Region in Österreich mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusdestinationen zertifiziert. Der Urlaub auf Tirols Hochplateau hinterlässt viele Eindrücke, aber nur einen ganz kleinen Abdruck.

Anreise

Der entspannte Urlaub beginnt schon bei der Anreise. Mit dem Zug geht erst einmal bis nach Innsbruck und dann weiter mit Regionalzügen und Bussen in die einzelnen Gemeinden. Gleich drei Bahnhöfe – der größte mitten im Zentrum von Seefeld – und mehrere Buslinien mit 70 Haltestellen sorgen für uneingeschränkte Mobilität. Die Gästekarte PlateauCard gilt in der Region auch als Fahrkarte für die Öffis und bietet damit eine Anbindung an alle Ausflugsziele und Freizeitangebote. Das Mobilitäts- und Infozentrum unterstützt dafür direkt vor Ort mit allen Verbindungen, Abfahrtszeiten und Fragen zur Barrierefreiheit.

Gast mit Koffer vor einem Bus
Die öffentliche Anreise ist Dank eines guten öffentlichen Angebotes auch umweltfreundlich möglich. Foto: Region Seefeld

Gut zu wissen: Mit der (digitalen oder gedruckten) Reservierungsbestätigung der Unterkunft ist schon am Anreisetag die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von den Ankunftsbahnhöfen Seefeld, Reith bei Seefeld und Mittenwald bzw. der Flixbushaltestelle in der Region Seefeld bis zu jener der Unterkunft nächstgelegenen Bushaltestelle kostenfrei.

Alle Infos finden Sie auf der Website des Tourismusverbandes>>>

Hier geht es zu den Plateau Pionieren>>>

Und hier die Übersicht über das Mobilitätsangebot>>>

TIPP: Mit der Mobilitäts-App wegfinder findest du alle Angebote für deine An- und Rückreise und kannst diese auch gleich buchen. Neben Zügen und Bussen zeigt dir die App auch das vorhandene Leih-Angebot an Autos, Fahrrädern und E-Scootern sowie regionale Taxiunternehmen für die Fahrt vom Bahnhof / von der Bushaltestelle zum gebuchten Quartier.

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zuletzt geändert am 17.04.2024

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