Foto: Weltweitwandern

Was macht reisen nachhaltig?

Es geht nicht nur um die Frage, wie ich den Urlaubsort erreiche, sondern auch darum, wie ich dort meinen Urlaub verbringe - wo auch immer das ist.

Erholung und Genuss

Urlaub und Freizeit gewinnen an Bedeutung um auszusteigen, Abstand zu gewinnen und neue Kräfte zu sammeln. Die Natur bietet sich dafür ganz besonders an - als Ort des Genießens und Auslebens, als Entschleunigungsraum und Gesundheitsoase. In Zeiten globaler Vielfalt schätzen UrlauberInnen Geschmack, Gesundheit und Regionalität. Sie wollen einzigartige Landschaften und deren regionale, kulinarische Spezialitäten genießen - bevorzugt in Bio - oder Slowfoodqualität. Darüber hinaus hat es hohen Wert, interessanten Menschen zu begegnen und Kultur authentisch zu erleben.

Verantwortung und Respekt

Unser Kommen und Gehen hinterlässt Spuren. Spuren bei uns als Reisenden, weil ein Urlaub oft neue Perspektiven mit sich bringt, und Spuren in den bereisten Regionen.

  • Was bleibt im Land, wenn die Reisesaison vorbei ist? Zahlen Touristikunternehmen ihren Beschäftigten im Land Löhne, mit denen sich eine Familie ernähren lässt?
  • Nimmt die Reiseplanung Rücksicht auf natürliche Ressourcen, z.B. bei der Wasser- und Energieversorgung und beim Natur- und Artenschutz?
  • Stammen die Lebensmittel im landestypischen Restaurant wirklich aus heimischer Produktion?
     

Nachhaltige Reisen und Tourismusangebote bleiben fair gegenüber Natur und Gastgebern, eröffnen der lokalen Bevölkerung wirtschaftliche Chancen, berücksichtigen kulturelle Identitäten und schützen die natürliche Umwelt. Es gibt eine Menge ausgezeichneter Ansätze, und zwar weltweit. Viele Projekte sind durch das Engagement der regionalen Bevölkerung aufgebaut worden. Den Gästen die Kultur und Natur ihrer Heimat näher bringen zu können, fördert den Stolz der Menschen auf die eigene Region und deren Schätze.

Interview mit Dieter Glogowski: "Ein Land heuer zu machen, kommendes Jahr das nächste - das hat nichts mit nachhaltigem Reisen zu tun"

Klimaschutz und Anreise

Zum nachhaltigen Reisen gehört eine umweltfreundliche Anreise. Mindestens 75% der CO2 Belastung eines Urlaubs entfallen auf die An- und Abreise (Flug oder Auto) sowie die Autofahrten im Urlaubsort. Viele Urlauber, die weite Strecken zurücklegen und mit dem Flugzeug anreisen, sind sich der hohen CO2-Emissionen bewusst und möchten diese kompensieren. Obwohl Fliegen immer nur die zweitbeste Lösung sein kann und Kompensation nie als Freibrief für Vielfliegen angesehen werden soll, gibt es von Umwelt- und Klimaschutzorganisationen einige Empfehlungen für sinnvolle Kompensation. Nachhaltige Projekte sind grundsätzlich über das Siegel „Gold Standard“ oder „CDM“ (Clean Development Mechanism) ausgezeichnet. Mit den angebotenen Projekten werden nachweislich Emissionen eingespart und es kommen nur erneuerbare Energien zum Einsatz. Zusätzlich handelt es sich um sozial verträgliche Projekte in denjenigen Entwicklungs- und Schwellenländern, die vom Klimawandel am meisten betroffen sind.

Tourismus & Klimaschutz: Interview mit Klimaforscher Stefan Gössling

To fly or not to fly: Kommentar von Karin Chladek

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zuletzt geändert am 27.10.2020

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