La Gomera - von pfeifenden Insulanern und Delfinen
La Gomera wird auch die Insel des ewigen Frühlings genannt. Mit nur 25 km Durchmesser bietet sie auf kleiner Fläche eine Vielfalt an unterschiedlichsten Landschaften.
Grandiose Ausblicke über steile Schluchten, imposante Vulkanschlote und lang gezogene palmenreiche Täler. Es gibt kleine Dörfer und Weiler, Badebuchten mit feinem, schwarzem Sand und eine vielfältige Vegetation, von der Banane über den Drachenbaum bis zum Wacholder, einen grünen Norden und trockeneren, sonnenreichen Süden - und natürlich viel Meer. Funkelnde Sternenhimmel, farbenprächtige Sonnenuntergänge und der weite Blick auf den Atlantik, der die Insel umspült, machen die Insel zur „Isla Mágica“.
La Gomera ist, wie die anderen Kanarischen Inseln auch, vulkanischen Ursprungs. Das Besondere ist nicht nur das milde Klima, das von Wissenschaftlern schon als das beste Klima der Welt bezeichnet wurde. Mit Temperaturen, die in Meeresnähe auch im Winter nicht unter 18°C gehen und Höchsttemperaturen im Sommer von 30°C ist dieses Klima zu jeder Jahreszeit sehr angenehm und die Kanarischen Inseln werden zu Recht als die Inseln des ewigen Frühlings bezeichnet. Jede Jahreszeit bietet ihre ganz eigenen Reize.
Valle Gran Rey
Der überschaubare Tourismus -eine bunte Mischung von Individualisten - verleiht der Insel und speziell demValle Gran Rey, dem Haupturlaubsort, eine ganz besondere Note. Noch immer spürt man das alte Hippieflair im Tal des großen Königs, wo sich in den 70ern und 80ern die Aussteiger und Blumenkinder niedergelassen haben. Seitdem hat sich einiges verändert im Tal, doch der große Bauboom der Nachbarinseln ist auf La Gomera glücklicherweise mehr oder weniger ausgeblieben. So findet sich hier nach wie vor eine entspannte Mischung aus Aussteigern, Alt- und Junghippies, naturverbundenen Wanderern, Delfin- und Walfans sowie Gomeros, wie die Insulaner genannt werden.
Neben Spanisch wird hier auch vielfach Deutsch gesprochen. Doch auf eine unaufdringlichere Art als in anderen deutschen Aussteigerkolonien. So finden sich neben dem deutschen Bäcker, dessen Vollkornbrot auch die Spanier zu schätzen wissen, und original italienischer Pizza und Pasta von den rund 30 Italienern, die sich im Tal angesiedelt haben, auch spanische Tapasbars.
Pfeifsprache El Silbo
Eine Besonderheit auf La Gomera ist eine eigene Pfeifsprache, die nur hier gesprochen – oder gepfiffen – wird. Dabei handelt es sich keineswegs um touristische Folklore, El Silbo wird in der Schule als Pflichtfach gelehrt und ist auf der UNESCO Liste der schützenswerten Weltkulturgüter. Die Pfeifsprache wird schon seit ewigen Zeiten verwendet, um sich über große Entfernungen zu verständigen. Auf fünf Kilometer voneinander entfernt liegenden Klippen kommunizierten damit einst die Guanchen miteinander, die Ureinwohner der Insel.
Jacques-Yves Cousteau, der berühmte französische Pionier der Meeresforschung, verglich diese modulierte Form der Kommunikation mit der Pfeifsprache der Delfine. Wer weiß ob sich die alten Guanchen nicht einst mit den Delfinen per Silbo unterhalten haben?
Paradies für Delfine und Wale
Jedenfalls haben die Gewässer vor Vueltas, dem kleinen Fischerhafen im Valle Gran Rey, seit jeher Delfine und auch Wale aufgrund des besonderen Nahrungsangebotes und der günstigen Lage als Aufzuchtgebiet für ihre Jungtiere angezogen. Über 20 Arten, ca. ein Viertel der weltweit vorkommenden Delfine und Wale, wurden vor La Gomera schon gesichtet. Mit traditionellen kleinen Fischerbooten können Gäste in See stechen und die Meeressäuger in ihrem Element erleben, begleitet von Delfin- und Wal-Experten, die viel über die Tiere und ihren Lebensraum berichten. Auch Tagestörns auf einem Segelschiff sind möglich. Wenn die Delfine in der Bugwelle des Schiffes mitschwimmen, nur begleitet von den Lauten von Wind und Wellen, ist das für viele Gäste der Höhepunkt ihrer Reise. Und mit etwas Glück kann man dort am Bug liegend die Delfine unter sich sogar pfeifen hören.
Parque Nacional de Garajonay
Zurück aufs Festland. Das Naturjuwel der Insel ist der Nationalpark Garajonay. Es ist der Nebel, der ihm ein magisches Ansehen verleiht. Und es ist auch dieser Nebel, dessen Feuchtigkeit es dem Wald ermöglicht, hier in einem überwiegend trockenen Gebiet zu gedeihen. Es ist nicht irgendein Wald, sondern mit einer Fläche von 4 000 Hektar der größte zusammenhängende Lorbeerwald der Erde. Der Wald von Garajonay ist jedoch keine Monokultur, hier wachsen rund 2000 unterschiedlichen Pflanzenarten, darunter viele, die es nur auf den Kanarischen Inseln gibt. Nicht zuletzt deshalb gehört der Nationalpark zum UNESCO Weltnaturerbe. Besucher finden ein gutes Netz an Wanderwegen, Aussichtspunkten und Erholungsflächen sowie ein Informationszentrum. Garajonay heißt übrigens auch der mit 1.487 Metern höchste Berg der Insel.
Handwerk
Was man heute als Handwerkskunst bestaunt, diente früher dazu, die Bedürfnisse der Inselbewohner mit den hier vorhandenen Rohstoffen zu decken. Aus Holz werden Löffel, Mörser, Musikinstrumente und Dekorationsartikel hergestellt, die Fasern der Bananenstauden werden zu Schmuckkästchen, Tischgestecken oder Brotkörben, aus Ton, Sand und Rötel wird Geschirr gemacht – ganz ohne Töpferscheibe. In den traditionellen Webereien werden noch heute Teppiche und Bettdecken aus alten Stoffresten gewebt. Das beste Beispiel dafür finden Sie im Centro de Visitantes Juego de Bolas. Dazu finden auf der Insel auch Kunstmessen und Folklorefeste statt, besonders nennenswert ist die „Feria Insular de artesanía“ in San Sebastián.
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zuletzt geändert am 11.03.2024