Zwei Frauen mit Mountain-Bikes begrüßen sich vor einer Berghütte
Foto: TVB Osttirol / Attic Film GmbH

Osttirol – Genussradeln südlich der Alpen

Es gibt viel zu entdecken zwischen Großglockner und Dolomiten. Wer mit dem E-Bike die schönsten Plätze Osttirols erkundet, bekommt dazu atemberaubende Panoramen und ursprüngliche Kulinarik serviert.

Ausgangspunkt vieler Touren in die Neben- und Hochtäler ist die Stadt Lienz. Die Ziele sind oft authentische Almdörfer und Hütten. Mit dem E-Bike sind diese Juwelen mit geringer Anstrengung zu erreichen, begleitend dazu gibt es ein durchdachtes Netz von über 50 E-Bike-Ladestationen. Mehr als 600 Kilometer Mountainbike-Routen, 130 Kilometer Genussradwege und endlose Radrouten entlang verkehrsarmer Landstraßen durchziehen die ursprüngliche Landschaft. Fernab von Massentourismus ist hier mehr Raum für individuelle Erlebnisse.

Es fällt richtig schwer, die besten Bike-Routen auszuwählen, weil alle ihre eigenen Erlebnisse bieten. Trotzdem hier ein paar Tipps von Stzrecken, die Kultur, Natur und Geschichte der Region besonders hervorheben.

Die E-Bike Tour zur Jagdhausalm im Defereggental, dem „tibetischen Dorf der Alpen“

Das Defereggental mitten im Nationalpark Hohe Tauern ist eines der am wenigsten besiedelten Gebiete der österreichischen Alpen. Es ist das Tal der Kraftplätze und des Elementes Wasser. In einer Tiefe von mehr als 1800 Metern befindet sich das Erbe des Urmeeres, das Deferegger Heilwasser, das zu den ältesten der Welt zählt. Wer die Heilwasserquelle besucht findet künstlerische Anknüpfung zu den Mythen des Tales durch regionale Künstler. Auch die Sage, dass das Tal früher von Schnabelmenschen bewacht worden sei, wird hier aufgegriffen.

Jagdhäuser auf einer Alm
Bei der Ankunft wird jedem klar, warum die Jagdhausalm „das tibetische Dorf der Alpen“ genannt wird. Die Küche in der Hütte ist allerdings italienisch. Seit Jahrhunderten sind die Weiderechte an italienische Landwirte vergeben. Foto: TVB Osttirol / Erwin Haiden

Die Bike-Tour zur Jagdhausalm ist dementsprechend mystisch schön. Die Route führt am Fluss Schwarzach entlang durch den Oberhauser Zirbenwald, dem größten zusammenhängenden Zirben-Bestand der Ostalpen. Im Herbst leuchten die Zirben in prächtigen Farben. Auf knapp über 2.000 Höhenmetern liegt die Jagdhausalm. Die 16 Steinhäuser und die Kirche wurden im dreizehnten Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die Alm zählt zu den ältesten in Österreich und steht unter Denkmalschutz. Die E-Bike Tour verläuft hin und retour ab St. Jakob über 44 Kilometer und nicht ganz 900 Höhenmeter.

E-Bike Tour zur Oberstalleralm im Villgratental: Wo sich die Menschen damit rühmen, Nichts zu haben

Mit der Aussage „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“ polarisierten Touristiker aus dem Villgratental schon vor Jahrzehnten. Dieses Nichts wurde bewahrt und veredelt. Wer in Heinfels ins Villgratental abzweigt, betritt eine eigene Welt: Einen einzigartigen, unverfälschten Natur- & Kulturraum. Ganz am Ende des Tales liegt Innervillgraten.

Holzhäuser und eine Kapelle eingebettet in die Berglandschaft.
Wie stellst du dir ein archetypisches Almdorf vor? So in etwa? Die Oberstalleralm im Villgratental ist ideales Ziel für eine E-Bike Tour in Osttirol. Foto: TVB Osttirol / Romeo Felsenreich

Hier beginnt eine Rundtour zur Oberstalleralm, die über die Berglet Höfe und die Unterstalleralm führt. Die Oberstalleralm ist ein pittoreskes, denkmalgeschütztes Almdorf aus 16 Hütten und einer Kapelle. Das Ensemble ist genauso malerisch wie die Villgrater Berge. Retour führt die Tour an weiteren, für das Villgratental typischen, Höfen vorbei zur Wallfahrtskirche Maria Schnee. Die Rundtour ist mit 24 Kilometern kurz, mit 720 Höhenmetern im unteren Schwierigkeitsbereich. So bleibt mehr Zeit für das Bestaunen der Höfe und die Einkehr in der Unterstalleralm oder der Badl-Alm in Kalkstein. Am Weg hinaus ins Pustertal locken weitere kulturelle Highlights, wie das Freilichtmuseum Wegelate Säge oder das historische Hof-Ensemble Wurzerhof.

Genussradeln entlang der Flüsse Osttirols: Kühles Wasser und Kultur

Die Stadt Lienz am Zusammenfluss von Isel und Drau liegt an gleich zwei Genussradwegen – dem Drauradweg und dem Iseltal-Radweg. Der bekannte Drauradweg verbindet Österreich, Italien und Slowenien und führt auf seiner beliebten ersten Etappe von Toblach in Südtirol durch das Osttiroler Pustertal nach Lienz. Der Radweg entlang beliebter Ausflugsziele mit Burg Heinfels als Highlight ist über die Strecke von 48,5 Kilometern stets leicht abschüssig und im Sommer bei Familien sehr beliebt.

Zwei Radfahrer überqueren die Isel auf einer Holzbrücke.
Die Isel als einer der letzten frei flließenden Gletscherflüsse der Alpen ist kühlende Kulisse für eine E-Bike Tour von der Mündung in Lienz bis zu den Umbalfällen im Virgental. Foto: TVB Osttirol / Erwin Haiden

Ein echter Geheimtipp ist der 29 Kilometer lange Iseltal-Radweg zwischen Lienz und Matrei in Osttirol. Die asphaltierte Strecke führt meist entlang der Isel, dem letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen und eröffnet Naturschauspiele wie Wasserfälle, Stromschnellen und Sandbänke. Nur ein kurzer Abschnitt führt über die Landstraße. In Matrei in Osttirol angekommen gibt’s die Möglichkeit, mit dem E-Bike der Isel entlang weiter zu den Umbalfällen zu radeln. Die Eindrücke des tosenden Gletscherflusses im Virgental bleiben in jedem Fall in Erinnerung. Am Naturdenkmal Umbalfälle angekommen ist die Kraft der Natur unmittelbar spürbar, die 24 Kilometer und knapp über 500 Höhenmeter von Matrei hinauf sind sinnvoll investiert.

Anreise

Lienz ist mit dem Zug sehr gut erreichbar.

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zuletzt geändert am 19.04.2023

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